* Erläuterungen zum Inventar siehe Legende

Objekt-Nr. 2014SB-130

Florentin Barbier / Couesnon & Cie, Paris / F

Zylindrische Böhmflöte in C, Neusilber, Nr. 891

Modell mit quadratischem Rohr

um 1900

KLANGBEISPIEL Charles-Marie Widor (1844-1937) Pavane (1909)

Konstruktion: Neusilber, versilbert. C-Fuss. 2teilig, ohne separaten Fussteil. Klappendeckel perforiert. G inline; Gis geschlossen. C/D- und Cis/Dis-Triller. Zusätzlicher Hebel für B. Kopfstück und oberster Abschnitt des Korpus (mit Tonlöchern für C‘ sowie für C/D- und Cis/Dis-Triller) aus rundem Rohr; restlicher Korpus mit quadratischem Profil. Tonkamine sehr niedrig. Tonlöcher für D, Cis und C obenliegend (inline), ebenso die entsprechenden Klappenhebel. Rohr am Fussende auf allen vier Flächen spatelförmig verstärkt/verziert.

Masse: Lt 68.0 / Ls 60.5 / Dm 19.0 / quadratisches Rohr mit Seitenlängen 17.25; Länge Diagonale 22.0 / ML 12.2 x 10.7 / A1 = ca. 438 Hz

Signatur: (nur Kopfstück) / (in geschweiftem Banner) LYON GRAND PRIX 1894 / F. BARBIER Bté S.G.D.G. / COUESNON & Cie / PARIS / 891 /

Zustand: 2 = Einige kleine Dellen am quadratischen Rohrteil.
Spieleigenschaften: 3 = heller, offener Klang, etwas rigide. Intonation gut.
Seltenheit: 3 = Rarität. Von der ‚Flùte à perce carrée‘ wurden wohl nur wenige Exemplare hergestellt.

Hersteller: Florentin Barbier (Lebensdaten unbekannt) machte sich 1869 als innovativer Instrumentenmacher selbständig und erlangte einige Patente für seine Flöten und Piccoli. Von1885 - 1898 arbeitete er für die Firma Couesnon & Cie., mit welcher er die ‚flûte à perce carrée‘, resp. ‚flûte à perce cylindre rectangulaire‘ entwickelte und 1895 patentieren liess. Danach arbeitete er bis ca. 1910 erneut als selbständiger Instrumentenbauer. Obwohl Barbier nie den Bekanntheitsgrad seiner Berufskollegen Godfroy, Lot, Bonneville oder Rive erlangte, zeichnen sich die unter seinem Namen hergestellten Instrumente durch hervorragende Qualität und exquisite Details aus (s.2010-129).

Die ‚Flûte à perce carrée‘ manifestiert wohl die Suche nach neuen Interpretationen für die an sich ‚erfundene‘ Böhmflöte. Sie belegt zudem die Innovation des Flötenbauers Florentin Barbier. Im Gegensatz zu seinen selbst gebauten Instrumenten wirkt das von der Grossfirma Couesnon & Cie. gefertigte Instrument etwas grob, hat aber einen guten Klang und gute Intonation.

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