* Erläuterungen zum Inventar siehe Legende

Objekt-Nr. 2004-167

Henry Potter, London / GB

Konische Flöte in B (?), ‚Bass-Flute‘

System Siccama

um 1880

Konstruktion: Cocus-Holz. 3teilig. D-Fuss (klingend B). Mittelteil mit oberem Abschluss (inkl. Zapfen) aus Ebonite. Klappen, Mechanik und Garnituren Neusilber, versilbert. 8 Klappen; 4 grosse Grifflöcher. Kopfstück Neusilber versilbert, gebogen, mit Korkspindel. Mundlochpartie walzenförmig (‚barrel’), mit Holzkern.

Masse: Lt 74.8* / Ls 68.8* / Dm 19.0 – 15.0 / ML 12.2 x 11.3 / A1 (klingend F1) = ca. 460 Hz (* gebogenes Kopfstück gestreckt vermessen)

Signatur: auf Mittelstück / (Einhorn) / 3 / HY. POTTER / & CO. / 30 CHARING CROSS / LONDON /. Auf Fussstück / (Einhorn) / 3 / HY. POTTER / & CO. / LONDON /. Auf Kopfstück / POTTER / LONDON /.

Zustand: 2 = Kopfstück mit leichten Dellen; Kopfstück, Garnituren und Mechanik neu versilbert
Spieleigenschaften: 3 = voller Klang, vor allem in der Tiefe. Intonation nicht einfach
Seltenheit: 3

Hersteller: Henry Potter (1810 – 1876) übernahm 1841 die Werkstatt von seinem Vater Samuel Potter und residierte von 1858 – 1895 an der Charing Cross 30, London. Es gibt keinen Nachweis, dass S. und H. Potter mit der bekannteren Potter Dynastie verwandt ist. Henry Potter fertigte in erster Linie Holz- und Blechblasinstrumente für die Armee. Dazu gehört wohl auch diese ‚Bass-Flute in Bb‘, welche im 19. Jahrhundert – offenbar vor allem in England - für die Bassstimme in Militär- und Musikkapellen verwendet wurde. Die Bezeichnung ‚Bass-Flute‘ ist allerdings irreführend: Von der Tonlage her wäre wahrscheinlich Altflöte (in G; s. z.B. 2011-236) oder 'flauto d'amore'(in B oder A) passender, obwohl letztere Bezeichnung wohl weniger zu einem Militärinstrument passt.

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