* Erläuterungen zum Inventar siehe Legende

Objekt-Nr. 2008-110

Rudall & Rose, London / GB

Konische Ringklappen-Flöte in C, Nr. 39

System Boehm 1832

1843/44

KLANGBEISPIEL Edward Elgar (1857-1934) Serenade (from The Wand of Youth, 1. Suite)

Konstruktion: Cocusholz. 3teilig. C-Fuss. Bohrung konisch. Kopfstück und Stimmzug etwas heller gefärbt als Korpus und Fussteil. Handstütze (fehlt). Fein gearbeitete Ringklappen-Mechanik aus Silber. Alle Klappen an Achsen befestigt; Fis- und B-Klappe schliessen mit Stiften. Daumenklappe mit Doppelloch.Gis-Klappe System Dorus. C/H-, C/D-, Cis/D-Trillerklappen. Polster geschraubt. Kopfstück mit ovalem Blasloch in Silberband; eingelegtes Silberrohr. Sog. ‘Patentkopf’ (Patent Head) mit Schraubmechanismus und drehbarer Kappe (Silber) zum gleichzeitigen Verschieben von Auszug und Stimmkorken.

Masse: Lt 66.2 / Ls 58.5 / Dm 18.0 – 11.2 / ML 12.8 x 10.4 / A1 = ca. 442 Hz

Signatur: auf Kopfstück (Stimmzug), Korpus und Fussteil / (4-blättiges Kleeblatt) / RUDALL & ROSE / LONDON / (Kleeblatt) /. Auf Korpus zusätzlich / No. 1 TAVISTOCK STREET / COVENT GARDEN / LONDON / 39 /. Auf drehbarer Kappe / (Wappen mit flankierendem Löwen und Einhorn und ringförmig angeordnetem Schriftzug) RUDALL & ROSE PATENTEES /.

Etui original

Zustand: 2 = Stimmzug mit Haarriss, repariert. Handstütze fehlt.
Spieleigenschaften: 3 = heller, kräftiger Klang. Intonation gut, aber Cis2 sehr hoch
Seltenheit: 3 = sehr frühes Exemplar der konischen Böhmflöte

Hersteller: Nähere Angaben zur Firma Rudall & Rose, sowie Rudall Carte & Co. und ihren verschiedenen Flötenmodellen siehe 2010-106. Informationen zum 'Patent Head' siehe 2014SB-65.

1843 begann die Firma Rudall & Rose, unter direkter Anleitung von Theobald Boehms früherem Partner Rudolph Greve, Boehms Modell 1832 zu produzieren. Das vorliegende frühe Exemplar mit der Seriennummer 39 dürfte um 1843/44 entstanden sein (Auskunft Peter Spohr, Frankfurt). In Bohrung und Mechanik unterscheiden sich die frühen Seriennummern kaum von Boehms eigenen Instrumenten, mit Ausnahme der geschlossenen Gis-Klappe (System Dorus) sowie des Kopfstückes, das bei R&R ein ovales Mundloch und - auf Wunsch - den Mechanismus des ‘Patent Head’ (Patent R&R 1832) aufweist. Insgesamt dürften einige Hundert konische Boehmflöten von R&R gebaut worden sein, bevor Boehms Folgemodell von 1847 mit seiner zylindrischen Bohrung den Markt eroberte.

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