* Erläuterungen zum Inventar siehe Legende

Objekt-Nr. 2009-85

Johann Joseph Ziegler, Wien / A

8 Klappen – Flöte in C

um 1855

Konstruktion: Buchsbaum geflammt. 4teilig. C-Fuss. Bohrung konisch. Garnituren aus Elfenbein. Klappen aus Messing. Zusatzhebel für B. Bocklagerung mit Metallführung. Alle Tonlöcher (ausser Cis und C) metallgefüttert. Kopfstück mit eingelegtem Metallrohr. Stimmzug graduiert; Korkspindel und Indexstift aus Elfenbein.

Masse: Lt 66.5 / Ls 57.3 / Dm 17.3 – 10.7 / ML 11.0 x 10.3 / A1 = ca. 460 Hz bei eingeschobenem Stimmzug

Signatur: auf allen Teilen (ausser Kopfstück) / (Habsburger Adler) / I : ZIEGLER / & SOHN / WIEN /

Zustand: 2 = reparierte Risse im Kopfstück (durch Mundloch) und Stimmzug; Mundloch etwas verzogen
Spieleigenschaften: 2 = heller, leichter Klang. Intonation problematisch; Quinte D-A zu weit, D3 hoch
Seltenheit: 2

Hersteller: Instrument aus der Werkstatt von Johann Joseph Ziegler sen. (1795 – 1858), der sein Handwerk bei Stephan Koch erlernte (s. 2012-84). Nach seinem Tod führte Sohn Johann Baptist jun. (1824 – 1879), nach dessen Ableben frühere Angestellte den Betrieb bis 1895 weiter. Die Ziegler'schen Blasinstrumente - nebst Flöten auch Klarinetten und Fagotte – genossen Weltruhm. Als ‚Ziegler-System’ waren sie Vorbild für viele Nachahmungen, insbesondere in Italien, und sollen dank ihrer Qualitäten lange Zeit die Akzeptanz des Böhm-Systems verzögert haben.

Die Ziegler-Flöten sind typische Vertreter des spezifischen Wiener Stils, welchen die Werkstätten von Stephan Koch und Johann J. Ziegler entwickelt hatten. In Anlehnung an Richard Potters Instrumente (siehe z.B. 2009-68) weisen sie ein metallgefüttertes Kopfstück, einen graduierten Stimmzug und Zinnpolster auf – letztere fehlen allerdings beim vorliegenden Instrument. Weitere Merkmale sind die konische Bohrung mit starker Steigung und - zumindest bei den besseren Instrumenten – die Muschel-förmig verzierten Klappendeckel sowie die metallgefütterten Tonlöcher und Lagerböcke ( s. 2014SB-88 und 2014SB-87).

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