Diese Seite bearbeiten Links hierher Inhaltsverzeichnis Objekt-Nr. 2010-169 Joseph Wallis & Son, Ltd., London / GB Zylindrische Flöte in C, Ebonite System Giorgi um 1900 * Erläuterungen zum Inventar siehe Legende Objekt-Nr. 2010-169 Joseph Wallis & Son, Ltd., London / GB Zylindrische Flöte in C, Ebonite System Giorgi um 1900 Konstruktion: Ebonite. 1teilig. Zylindrisches Rohr mit 11 Tonlöchern von meist ähnlicher Grösse; davon zwei mit Klappen (lH 1; rH 4) aus Neusilber. Kopfstück mit Stimmzug. Für vertikale Spielhaltung konzipiert. Masse: Lt 52.3 / Ls 51.8 / Dm 19.0 / ML 12.0 x 10.6 / A1 = ca. 452 Hz Signatur: auf Rohr / JOSEPH WALLIS & SON. Ltd. / GIORGI PATENT / LONDON /. Auf Kopfstück / (vorn) PATENT / (beidseitig seitlich, kursiv) / E.T. GIORGI /. WALLIS /. Etui original Zustand: 3 = Polster alt Spieleigenschaften: 3 = starker, etwas steifer Klang. Erfordert eigene Griffe Seltenheit: 3 Hersteller: Carlo Tommaso Giorgi (1856 – 1953) war ein italienischer Flötist, Akustiker und Geschäftsmann, der seine klappenlose, mit 11 Tonlöchern versehene und in vertikaler Haltung zu spielende Flöte erstmals 1888 in Italien patentieren liess. Giorgis Absicht war, eine in allen Lagen und Tonarten rein und ausgeglichen klingende, jedoch von mechanischen Komplikationen (sprich: Klappen) befreite Flöte zu schaffen – eine Idee, die unter Flötenbauern bereits in früheren Jahren immer wieder aufgekommen war (z.B. H. W. Pottgiesser; John Clinton). Blasloch und Mundplatte entsprechen mehr oder weniger einer herkömmlichen Querflöte, doch fehlt ein Luftraum zwischen Blasloch und Stopper (Stimmkorken). Stattdessen besteht beim Kopfstück der Giorgi-Flöte gegenüber dem Mundloch ein erweiterter Hohlraum (resounding-chamber), der ein Überblasen in die zweite und dritte Oktave ermöglicht, ohne dass hierzu Griffänderungen nötig wären. Jedes der 11 Grifflöcher entspricht einem Halbton der Oktave; zu ihrer Abdeckung werden alle 10 Finger (inkl. beide Daumen) und zudem das oberste Glied des linken Zeigefingers benötigt. Um die akustisch korrekt platzierten Tonlöcher überhaupt greifen zu können, sind sie teilweise versetzt und – nach Wunsch – mit unterschiedlich vielen offenstehenden Klappen versehen. Trotzdem bleibt das Spielen der Giorgi-Flöte fingertechnisch schwierig, was dem an sich interessanten Konzept einen durchschlagenden Erfolg verwehrte. (Externe Bearbeitung)