* Erläuterungen zum Inventar siehe Legende

Objekt-Nr. 2014SB-112

Clair Godfroy ainé, Paris / F

Konische Ringklappen-Flöte in C

System Boehm 1832

Mitte 19. Jhdt

KLANGBEISPIEL Gabriel Fauré (1845-1924) Après un rêve

Konstruktion: Cocusholz. 3teilig. C-Fuss. Bohrung konisch. Kopfstück ohne separaten Stimmzug, mit Korkspindel und Index-Stift (Metall). Garnituren und Mechanik aus Neusilber. Ringklappen; alle Klappen an Achsen. Gis geschlossen. C/H –Triller; H/Cis + Cis/D- und C/D-Triller. Doppelklappe für H (Daumen lH).

Masse: Lt 67.5 / Ls 59.0 / Dm 19.0 – 11.0 / ML 11.05 x 10.75 / A1 = ca. 435 Hz

Signatur: auf Korpus und Fussteil / (Gesicht) / (Text in gepunktetem Oval) CLAIR / GODFROY AINE / A PARIS / (Monogramm) CG /. Auf Korpus zusätzlich / BREVETE /. Auf Kopfstück sehr schwach / Signatur Clair Godfroy ainé /. Unterhalb Signatur / 3 / 1 /.

Zustand: 2 = Kopfstück mit langem Riss (mit eingesetztem Holzsplint repariert). Polster alt
Spieleigenschaften: 3 = runder warmer Klang; gute Intonation
Seltenheit: 2

Hersteller: Clair Godfroy ainé (1774 – 1841) und seine Nachfolger gehörten im 19. Jahrhundert zu den berühmtesten Blasinstrumentenbauern Europas. Godfroy eröffnete 1814 seine eigene Werkstatt, und lieferte ab 1826 exklusiv Instrumente an den französischen ‚Flötenpapst’ Louis Tolou. Gemäss den Seriennummern, die Godfroy ab 1818 verwendete, dürften bis zu seinem Rückzug aus dem Geschäft 1836 in seiner Werkstatt rund 300 Flöten pro Jahr, d.h. insgesamt etwa 5'500 Instrumente von meist hervorragender Qualität produziert worden sein. In Frankreich war es - neben Louis Auguste Buffet dit Jeune (s. 2005-126) - vor allem die Werkstatt von Clair Godfroy ainé - jetzt aber unter der gemeinsamen Leitung von seinem Sohn Vincent Hypolite Godfroy und seinem Schwiegersohn Louis Lot - welche 1837 den Bau des neuen Flötenmodells aufnahm. Mit einer Verkleinerung von Blasloch und Tonlöchern, einer ‚steileren’ konischen Bohrung und dünnerer Rohrwandung sowie ‚geschlossenem Gis‘ versuchten sie, den Klangcharakter und die Griffweise ihrer bisherigen Instrumente näherungsweise beizubehalten.

Das vorliegende Instrument trägt keine Seriennummer, dürfte aber seiner Konstruktion und Signatur nach um oder nach 1850 entstanden sein.

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