* Erläuterungen zum Inventar siehe Legende

Objekt-Nr. 2014SB-145

Otto Mönnig, Leipzig / D

Zylindrische Böhmflöte in C, Holz

Modell ‚Orthoton‘, Nr. 424

1. Drittel 20. Jhdt

KLANGBEISPIEL Joseph Rheinberger, Andante pastorale

Konstruktion: Cocus (?). C-Fuss. Kopfstück mit ‚Reform‘-Mundloch nach Otto Mönnig. Korkspindel mit Indexstift (Metall). Mechanik Neusilber, versilbert. Klappendeckel geschlossen. G offset; Gis offen. C/D- und Cis/Dis-Triller. Zusatzhebel für B. Demontable Handstütze (fehlt).

Masse: Lt 67.0 / Ls 60.3 / Dm 18.8 / ML 12.4 x 9.9 / A1 = ca. 435 Hz

Signatur: Auf Kopfstück / (Krone zwischen 2 Sternen) / OTTO MÖNNIG / LEIPZIG / (Monogramm) OM / „ORTHOTON“ /. Auf Korpus / GES. GESCH. / WUNDERLICH / MÖNNIG / „ORTHOTON“ / (Krone zwischen 2 Sternen) / OTTO MÖNNIG / LEIPZIG / (Monogramm) OM / 424 /. Auf Fussteil / „ORTHOTON“ / 424 /.

Zustand: 2 = Kopfstück mit Haarriss am unteren Ende. Versilberung etwas porös. Handstütze fehlt.
Spieleigenschaften: 3 = voller, heller, schmelzender Klang. Intonation sehr gut
Seltenheit: 2

Hersteller: Otto Mönnig (1862 – 1943) repräsentierte in 4. Generation eine bekannte sächsische Musikinstrumentenmacher-Dynastie. Er zog um 1891 von Markneukirchen nach Leipzig, wo er erst zusammen mit seinem Bruder Moritz Max Mönnig (s. 2008-173), ab 1904 dann selbständig seine Werkstatt führte. Die Bezeichnung ‚Orthoton’ führte Otto Mönnig 1911 für seine Querflöten von gehobener Qualität ein. Der Name WUNDERLICH bezieht sich wohl auf das 1912 eingeführte Böhmflöten-Modell ‚Wunderlich-Mönnig‘. Die Bezeichnung GES. GESCH. ('Gesetzlich geschützt') bezieht sich wohl auf Mönnigs ‚Reform-Mundloch‘ mit geschweifter seitlicher Erhöhung zur besseren Fokussierung des Luftstromes (nicht zu verwechseln mit dem ‚Schwedler-Mundloch' mit seitlichen 'Buckeln‘ der gleichnamigen sog. ‚Reform-Flöten‘ – s. 2008-172). - Das vorliegende Instrument verkörpert mit seiner soliden Mechanik, den grossen Tonlöchern und seinem kräftigen Ton die typische deutsche Böhmflöte des frühen 20. Jhdt. Ein Rückschluss aus der Nummerierung auf das Herstellungsjahr ist bei vorliegendem Instrument schwierig: Gemäss ‚The New Langwill Index‘ beginnen Mönnigs Seriennummern 1917 mit der Zahl 6000 und enden 1947 bei 8100.

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