Diese Seite bearbeiten Links hierher Inhaltsverzeichnis Objekt-Nr. 2018 - 266 Benedikt Pentenrieder, München /D 8 Klappen-Flöte in C um 1850 Objekt-Nr. 2018 - 266 Benedikt Pentenrieder, München /D 8 Klappen-Flöte in C um 1850 Konstruktion: Ebenholz. 3teilig. Ohne Stimmzug. 2. Kopfstück, Grenadill (anonym). C-Fuss. Bohrung konisch. Garnituren und Klappen aus Silber. Säulchenlagerung; Achsen geschraubt; Nadelfedern. Ungewöhnliche Anordnung der Klappen: Dis/Es, Cis, C am Fussteil; Klappen für B, Gis und F werden durch einen der Achse gegenüber liegenden Hebel geöffnet. Alle drei Klappen weisen am untere Ende ihrer verlängerten Achse eine (offenbar später aufgefüllte) Einkerbung im Holzrohr auf, die möglicherweise zur Aufnahme eines zusätzlichen Hebels für die entsprechende Klappe vorgesehen war. Diese postulierten Zusatzhebel müssten wegen des jeweils unmittelbar unterhalb liegenden Tonloches wohl Sichel-oder Gabelform aufgewiesen haben, wie sie von späteren Instrumenten Pentenrieders bekannt sind. Die Funktion dieser Einkerbungen, resp. der postulierten Zusatzhebel ist unklar. Masse: Lt 66.4 / Ls 58.4 / Dm 17.7 – 9.6 / ML 12.15 x 9.8 / A1 = ca. 455 Hz. 2. Kopfstück: ML 11.7 x 10.4 / A1 = ca. 440 Hz Signatur: auf Kopfstück und Korpus / (Rosette) / PENTENRIEDER / MÜNCHEN / (Rosette) /. Fussteil / (Rosette) / Zustand: 2 = Kopfstück mit Haarriss. Aufgefüllte Einkerbungen im Holzrohr bei Klappen B, Gis und F Spieleigenschaften: 3 = mit hoch gestimmtem Originalkopf heller, etwas scharfer Klang. Intonation ungleich; z.B. tiefste Töne etwas instabil Seltenheit: 3 = Instrumente von Pentenrieder sind selten; vorliegendes Exemplar ist möglicherweise Unikat Hersteller: Benedikt Pentenrieder (1809 - 1849) übernahm 1836 nach seiner Lehre als Holzblasinstrumentenmacher bei Ebner dessen Werkstatt in München. Pentenrieder zeichnete sich durch unermüdliches Suchen nach Verbesserungen in den Klappensystemen der Holzblasinstrumente aus, wollte aber nichts mit Boehms neuem System zu tun haben. Nach seinem frühen Tod 1849 führten seine Witwe Sophie zusammen mit seinem Lehrling und Mitarbeiter August Prestele bis zu dessen Auswanderung 1854 nach Amerika die Firma weiter. Quelle: Andreas Masel, Der Münchner Holzblasinstrumentenmacher Benedikt Pentenrieder (1809-1849). Magisterarbeit an der Ludwig-Maximilians-Universität zu München, 1985/86 (Externe Bearbeitung)