Diese Seite bearbeiten Links hierher Inhaltsverzeichnis Objekt-Nr. 2019-279 Johann Georg Braun, Mannheim /D 4 Klappen-Flöte in C um 1820 Objekt-Nr. 2019-279 Johann Georg Braun, Mannheim /D 4 Klappen-Flöte in C um 1820 KLANGBEISPIEL Felix Mendelssohn, Lieder ohne Worte op. 38 Nr. 1 260_279_joh._g._braun_in_f._mendelssohn_lieder_o._w._op.38_nr.1.mp3 Konstruktion: Ebenholz. 4teilig. Bohrung konisch. D – Fuss. Stimmzug. Kopfstück mit durchgehendem eingelegtem Metallrohr, gekürzt. Mundloch ev. vergrössert. Garnituren Elfenbein. Kappe und Korkspindel mit graduiertem Indexstift aus Elfenbein. 4 Klappen mit runden Deckeln aus Silber, in Kapsellagerung mit geschraubten Achsen. Dis-Klappe auf charakteristischer 'Stufe' im Fussstück montiert. 2 zusätzliche Kopfstücke in Grenadill (Thomas Fehr, Forch; um 1990), ohne Metalleinlage und mit kleineren Mundlöchern. Masse: Lt 61.2 / Ls 52.6 / Dm 17.4 – 13.1 / ML 11.0 x 9.5 / A1 = ca. 440 Hz. Mundlöcher der zwei zusätzlichen Kopfstücke (Thomas Fehr) 10.8 x 8.15 / 10.2 x 8.15 / A1 = ca. 440 Hz Signatur: auf allen Teilen / (Malteserkreuz) /BRAUN. / (Malteserkreuz) / Mittelteil zusätzlich / 2 (Wechselstück-Nummer). Auf dem Kopfstück ist wegen dessen Kürzung die Signatur angeschnitten. Zustand: 2 = originales Kopfstück, Stimmzug und Elfenbeinring mit Rissen (repariert); Kopfstück gekürzt; Mundloch etwas vergrössert Spieleigenschaften: 3 = angenehmer Klang mit allen Kopfstücken; gute Intonation Seltenheit: 3 Hersteller: Johann Georg Braun (* um 1790 in Wohlhausen/Vogtland - 1833 in Mannheim) kam 1816 nach Mannheim, wo er als Bürger aufgenommen wurde, sich verheiratete und eine eigene erfolgreiche Werkstatt für Holzblasinstrumente eröffnete. Zu seinen Mitarbeitern gehörte 1826/27 auch Joseph Carl Anton Felchlin (1801 - 1855; s. 2019-278; 2016-36), der in einem Brief an seinen Onkel und Lehrmeister Georg Caspar Felchlin (1773 - 1842; s. 2013-35) sehr anschaulich über die kunstfertige Arbeit in Brauns Werkstatt berichtet. Neben Flöten baute dieser auch Klarinetten, Oboen und Fagotte, handelte zudem aber auch mit Blech-, Zupf- und Streichinstrumenten. Braun starb bereits 1833 nach lediglich 17 Jahren Tätigkeit. Entsprechend sind nur relativ wenige Instrumente aus seiner Werkstatt erhalten. - Auffällig an der vorliegenden Flöte ist die charakteristische 'Stufe' im Fussteil, welche sich auch bei den Instrumenten des ebenfalls in Mannheim tätigen Andreas Greve finden (s. 2014SB-38; 2014SB-22; 2018-250). Es stellt sich die Frage, ob die beiden Werkstätten allenfalls zusammengearbeitet haben, wie dies auch von anderen Instrumentenbauern bekannt ist. Allerdings fanden sich bisher keine eindeutigen Belege hierfür. Eigenartig beim vorliegenden Instrument ist auch das offenbar parallele Vorhandensein von Stimmzug und Wechselstücken. von admin